Im stationären Pflegedienst des Leipziger „Albert Schweitzer-Heimes“ und des St. Georg-Krankenhauses machte ich mein ersten Berufserfahrungen. Das war in 1970er und 1980er Jahren.
Ich hätte gern Medizin studiert, damals. Doch daraus sollte nix werden – aus heutiger Sicht bin ich froh darum und auch um die sich daraus ergebenden Schein-Um-Wege.

So studierte ich stattdessen Theologie, Religionswissenschaft und Arabistik. Alte Sprachen und jüdische Kunst kamen hinzu. Mich faszinierte die Symbolsprache traditioneller Kulturen und Lebensweisen. Auch heute noch. Späteren Stationen in recht unterschiedlichen Berufen und an verschiedenen Orten verdanke ich viel persönliches Wachstum. Aber auch so manche Krisenzeit. Dass Heilung trotz oder aus der Krise heraus möglich ist, durfte ich selbst mehrfach erfahren. Dabei lernte ich auch, die Symbolsprache meines Körpers und der Umwelt zu verstehen. Gleichzeitig interessierte mich, wie machen Andere das. So beschäftigte ich mich dann auch wissenschaftlich mit dem Thema „Krise, Veränderung und Heilung“. Damit öffnete ich mir selbst den Weg ins Heute. Ich setzte mich also wieder auf die Schulbank, um Heilpraktikerin zu werden. Auch das brauchte Jahre. Einerseits um von erfahrenen Lehrmeistern lernen zu dürfen, andererseits um gleichzeitig den Lebensunterhalt für mich und meine Familie zu verdienen. Doch ich habe es geschafft – auch diese Erfahrungen sind mir wichtig.

Und seither bin ich täglich dankbar, dass ich den Wissens- und Erfahrungsschatz der traditionellen Heilkunde in Verbindung mit neuesten medizinischen Erkenntnissen und den sich hieraus ergebenden Therapie-Möglichkeiten mit den Menschen, die zu mir kommen, teilen und sie auf ihrem ganz persönlichen Weg begleiten darf.

Seit einigen Jahren lebe ich nun wieder in Leipzig, nahe der Heimat meiner Kindertage, dem Erzgebirge. Das fühlt sich großartig an. Ich habe einen wunderbaren Sohn und bin inzwischen auch Großmutter. Auch hierfür bin ich dankbar. Ich arbeite sehr gern fachbereichsübergreifend und wenn ich mal nicht weiter weiß, gibt es ein sehr gutes Netzwerk an Kollegen und Spezialisten.

Neben meiner Arbeit als Heilpraktikerin begleite ich auch weiterhin Menschen in persönlichen und beruflichen Veränderungsprozessen, als Coach und Beraterin. Auch das ist für mich stimmig – denn dies sind für mich nur unterschiedliche, einander ergänzende Zugangswege in die Vielfalt unseres lebensgeschichtlichen Seins.