Es gibt wohl kaum ein Thema, das so emotional und kontrovers diskutiert wird, wie das Thema Ernährung. Und es gibt wohl kaum ein Thema, bei dem sich Missverständnisse und Fehlinformationen so hartnäckig halten wie hier.
Doch aus therapeutischer Sicht geht es nicht um die Frage, was ist „gesund“, sondern: „Was ist für wen geeignet?“ und „Wann esse ich was?“

Dabei ist ein Komplettverzicht auf bestimmte Nahrungsmittel, von wenigen Ausnahme abgesehen, weder sinnvoll noch nötig, solange es keine hinreichende Begründung hierzu gibt. Ein solcher Verzicht kann im Gegenteil sogar problematisch werden, wenn dem Körper notwendige Energielieferanten vorenthalten werden.

Auch ungeeignete Diäten können zu einer erhöhten Stressbelastung führen und ernsthaften Organschäden den Weg bereiten. Nämlich dann, wenn es zu einer erhöhten Ausschüttung sogenannter Stresshormone wie Cortisol kommt, die sich negativ auf andere Stoffe und deren Funktionsfähigkeit auswirken. Weiterhin kann die Mangelernährung dazu führen, dass Verdauungsenzyme nur noch in geringeren Maßen freigesetzt werden. Hierdurch geraten weitere Verdauungsprozesse durcheinander. Verstopfungen, Blähungen, Mangelversorgung können die Folge sein.

Ein weiterer Aspekt ist die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln. Erdbeeren und Weintrauben, Sommerobst also, wird auch im Winter angeboten. Fertiggerichte aus dem Einkaufsmarkt ersetzen in vielen Haushalten das scheinbar aufwendigere Kochen. Industriell gefertigte Zutaten wie Weißzucker und Weißmehl enthalten nur noch wenige oder gar keine Nährstoffe, dennoch begegnen sie uns scheinbar allerorten. Doch wir alle haben es in der Hand, ob wir Nahrungsmittel oder Lebensmittel zu uns nehmen. Ob wir unseren natürlichen Rhythmus zwischen Sommer- und Winterstoffwechsel durcheinander bringen und im Extremfall unseren Körper zusätzlich mit Schadstoffen belasten. Oder eben auch nicht.

„Was esse ich wann?“ – über Hintergründe und mögliche Zusammenhänge zwischen Krankheitssymptomen und Ernährung informiere ich Sie gern.