Die große therapeutische Wirksamkeit der Blutegel, die manche noch aus Kindertagen im Badesee kennen, beruht auf den vielen Substanzen, die im keimfreien Speichel der Egel enthalten sind.

So werden Blutegel zum Beispiel bei chronischen Gelenkbeschwerden wie bei schmerzhafter Arthrose an Knie, Hüfte, Schulter, Ellenbogen oder am Fuß seit langem in der Naturheilkunde eingesetzt, um die Gewebe- und Stoffwechselfunktion an erkrankten Gelenken positiv zu beeinflussen. Die anschließende Nachblutung entlastet das Gewebe um das Gelenk herum zusätzlich. Je nach Beschwerden können mehrere Egel zum Einsatz kommen.

Auch in der modernen Medizin kommen die Helfer wieder zunehmend zur Anwendung, zum Beispiel in der plastischen Chirurgie nach Hauttransplantationen.

Das Speichelsekret enthält entzündungshemmende, durchblutungsfördernde und gerinnungshemmende Stoffe. Hieraus ergibt sich der Einsatz von Blutegeln im Bereich von Venenleiden oder zur Thromboseprophylaxe in der Klinik.

Die in einer naturheilkundlichen oder ärztlichen Praxis verwendeten Blutegel werden speziell für medizinische Zwecke unter strengen hygienischen Voraussetzungen gezüchtet. Jeder Egel wird nur ein einziges Mal angesetzt, um die Übertragung von Infektionen zu vermeiden.

Haben sich die Blutegel einmal vollgesogen, fallen sie von alleine wieder ab. Das kann bereits nach 10 Minuten sein oder bis eineinhalb Stunden dauern. Dann folgt eine gewünschte Nachblutung. Die kleine Wunde wird selbstverständlich mit einem geeigneten Verband versorgt und in Folge sorgsam kontrolliert. Nach spätestens einer Woche ist die Wunde verheilt, eine kleine Narbe kann zurückbleiben.

Derzeit biete ich in meinen Räumen zwar keine Blutegeltherapie an, doch kann ich hierfür jederzeit Räume befreundeter Kollegen nutzen.