Waldkauz – Strix aluco

Der Waldkauz ist ein einheimischer Vogel. Er gehört zur großen Familie der Eulen und gilt als Vertreter für einen besonders schützenwerten Lebensraum – die alten Wälder.

Der Waldkauz ist ein nachtaktiver Vogel. Auch wenn er manchen Spaziergänger mit seinem dumpfen „Hu-hu-huuu“ und lautlosen Flug leicht erschrecken mag – die Vögel sind friedfertig, harmlos und einander treu. Denn hat sich einmal ein Waldkauzpärchen gefunden, bleiben sie ihr Leben lang einander treu.

Waldkäuze werden ca. 40 cm groß, ihre Flügelspannweite beträgt etwa einen Meter. Die Augen des Vogels sind braunschwarz, während das Federkleid braun, rostrot oder grau sein kann. Dank spezieller Federn kann der Waldkauz geräuschlos fliegen und hat damit Vorteile bei seiner Beutejagd. Denn der Waldkauz ernährt sich hauptsächlich von Kleinsäugern, Vögeln, Regenwürmern und Fröschen, kann jedoch auch Tauben und junge Kaninchen überwältigen.

Der bevorzugte Lebensraum dieser Eulenart sind die Laubwälder mit alten Bäumen, in denen sich ausreichend große Höhlen befinden. Doch auch in Misch- und Nadelwäldern sowie in Parkanalgen oder auf Friedhöfen sind Waldkäuze anzutreffen. Findet der Waldkauz keine geeigneten Baumhöhlen als Brutplatz, bewohnt er im Notfall auch Mauerlöcher oder Nistkästen sowie Winkel von Gebäuden. Wenn der Waldkauz einmal ein Revier erobert hat, nutzt er es sein Leben lang. Dadurch kann er auch strenge Winter überleben, denn in der gewohnten Umgebung kennt er auch die besten Nahrungsquellen.

Der Bestand an Waldkäuzen in Europa ist derzeit noch stabil. Damit dies so bleibt, ist es wichtig, Wälder und Parks mit alten und höhlenreichen Bäumen zu erhalten. Denn alte, nicht abgeholzte Bäume bieten den Vögeln gute Verstecke und sind ideale Brutplätze. Doch gerade in Städten werden aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht oder im Rahmen von Baumaßnahmen alte Höhlenbäume abgeholzt. Hierdurch verliert der reviertreue Kauz seinen Lebensraum.

Der Waldkauz ist nicht nur seinem Revier treu, auch Waldkauzpärchen bleiben einander ein Leben lang treu. Gemeinsam versorgen sie etwa drei Monate lang die Jungtiere, bis diese selbstständig sind. Danach trennt sich das Paar für einige Zeit und kommt im Herbst dann wieder zusammen.

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